Katholischer Kirchenchor St. Kolumban im Harz (22.-25.5.18)

Foto: Clemens Straub

Katholischer Kirchenchor St.Kolumban im Harz  (22.-25.5.18)
Deutschland hat so schöne Gegenden. Der Kirchenchor wählte für seinen 4tägigen Jahresausflug den Norden Deutschlands, der für viele noch ‚terra incognita‘ war. Hervorragend vorbereitet von Irene Kreiner ging die Reise am Pfingstdienstag zunächst über Würzburg und Schweinfurt – ein kleines zweites Frühstück erfrischte die Teilnehmer – nach Goslar. Zwar eineinhalb Stunden später als geplant – eine Vollsperrung der Autobahn verhinderte eine pünktliche Anfahrt – aber der Kaiserstadt Goslar mi ihrer wunderschönen Pfalz durchaus angemessen, erwartete die Teilnehmer eine interessante und launige Stadtführung. Vom Nordrand des Harzes ging es quer durch das nördlichste deutsche Mittelgebirge an den Südrand, wo ein exquisites Quartier in Bad Lauterberg auf die Chormitglieder mit Anhang und einigen externen Mitreisenden wartete. Der zweite Tag begann nach einem opulenten Frühstück mit einer kurzen Fahrt zum ehemaligen Zisterzienserkloster Walkenried. Dort feierte der Chor mit Dekan Paul Magino eine stilvolle Andacht im ehemaligen Kapitelsaal des Klosters. Zwar wurde die Klosterkirche schon im Bauernkrieg 1525 zerstört, lediglich einige Ruinenreste sind übrig geblieben, aber Kreuzgang, Refektorium und andere Wirtschaftsgebäude stehen noch und sind durchaus sehenswert. Obwohl Walkenried am Anfang des 14. Jahrhunderts 80 Priestermönche und 180 Laienbrüder beherbergte war es auch eingefleischten Historikern und Theologen unter den Mitreisenden Neuland. Nach einer Führung durch das Klostermuseum ging es unter der sachkundigen Leitung von Reiseführer Dieter – der uns zwei Tage lang begleitete – und der Lenkung von Gerhard Raddatz nach Thale. Hier wird mit Blick auf das Bodetal der eigentliche sogenannte Hexentanzplatz gezeigt, der nach der legendenhaften Überlieferung der Sammelplatz der Hexen für ihren Besenritt zum Brocken in der Nacht vom 30.April auf den 1.Mai gewesen sein soll. Weiter ging die Fahrt nach Quedlinburg an den Ostrand des Harzes. Wer kennt von den Älteren nicht das Kunstlied „Herr Heinrich sitzt am Vogelherd…“ Im Jahre 919 empfing hier der sächsische Herzog Heinrich die Reichsinsignien als deutscher König. Die Teilnehmer erkundeten die winkligen Gassen mit uraltem Pflaster und die weiten Plätze umsäumt von Fachwerkhäusern, überragt vom massigen Sandsteinfelsen des Burgberges mit der romanischen Kirche St.Servatius. Nach der Heimfahrt quer durch den Harz ins Quartier nach Bad Lauterberg wurde dort bei einem Grillabend des Hotels die gute Laune der Chormitglieder in vielen Liedern dokumentiert. Der dritte Tag stand ganz im Zeichen des höchsten Berges Norddeutschlands, dem Brocken (1142m). Erreicht wurde er durch eine malerische Fahrt mit der Schmalspurbahn. Die Teilnehmer wurden mit leichtem Regen und rund 60 km/h Wind an der Spitze des kahlen Berges empfangen, für Brockenverhältnisse fast sommerliches Wetter. Nach der Rückfahrt mit der Dampflokomotive wurde wieder der Bus bestiegen und das malerische Wernigerode besucht. Hoch über der Stadt bestimmt das Schloss im neugotischen Stil des 19.Jahrhunderts (viele sagen das „Neuschwanstein des Nordens“) die Silhouette der Harzberge. Bei einer kleinen Stadtführung wurde u.a. der Mittelpunkt der Altstadt, das Rathaus, eine Perle des mittelalterlichen Fachwerkbaus bewundert. Nach der Rückkehr ins Hotel und einem guten Essen klang der Abend in der Hotelbar bei Bowle und fröhlichen Liedern aus. Der Abschied von guten Gastgebern wurde am nächsten Morgen mit einem „Schierke-Feuerstein“ versüßt und pünktlich ging die Heimreise Richtung Süden los. Am Mittag stand noch der Besuch in der Domstadt Fulda am Grab des hl.Bonifatius, des Apostels der Deutschen, an. Chormitglied Konrad versorgte die Gruppe mit Informationen. Nach einem reichlichen Abendessen in der Nähe von Heilbronn erreichten die Ausflügler gegen 21h die Heimat. Dank an alle Teilnehmer und vor allem Chorleiterin Monika Grohmann und dem Vorstand für eine gelungene, wunderschöne Reise.
Text: Clemens Straub