Friedhofskapelle „Zu unserer lieben Frau im Hirnholz“

Jahrhunderte lang war die heutige Friedhofskapelle die einzige Pfarrkirche in Unterboihingen. Nicht nur die Dorfbewohner, sondern auch Gläubige aus der weiteren Umgebung pilgerten zu der Kirche, welche ursprünglich „Ad sanctum Columbanum im Hürnholtz“ hieß. Vermutlich wurde die Kirche schon vor dem Jahr 1100 gebaut. Dafür sprechen zumindest die Grundmauern des heutigen Turmes. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirchengemeinde datiert vom Jahre 1275. Damals gehörte die Kirche zur Diözese Konstanz und wird in Verbindung mit der Zahlung einer Kreuzzugssteuer aufgeführt.

Erst im 15. Jahrhundert wurde eine Kirche in der Unterboihinger Ortsmitte errichtet. Vermutet wird ein Zeitpunkt um 1490. Der Name St. Kolumban wurde übertragen und das alte Friedhofskirchlein heißt seitdem „Kapelle zu Unserer Lieben Frau im Hürnholz“. Dank der bei Renovierungsarbeiten 1971/72 entdeckten Wandmalereien ist sie nicht nur ein kunstgeschichtliches Schmuckstück der Stadt; sie wird auch weiterhin als Ort für Gottesdienste und Andachten genutzt.